Neue Absicherungsstrategie: Die wichtigsten Fragen und Antworten

In den vergangenen Wochen haben wir die Absicherungskomponente wie für diese Marktphase vorgesehen neu ausgerichtet. Da die Absicherungskomponente ein wesentlicher Bestandteil des Dirk Müller Premium Aktien Fonds ist, möchte ich Ihnen die wichtigsten Fragen dazu hier persönlich beantworten.

Warum wurde die Absicherung umgestellt?
In der derzeitigen Crashphase sehe ich exakt jene Entwicklung, die ich seit der Auflage 2015 erwartet/befürchtet habe und für die dieser Fonds konzipiert wurde. Die Kursrückgänge 2018 und 2020 hatten wir stets als „Vorbeben“ eingeschätzt. Der entscheidende Crash der internationalen Märkte (Wirtschaft- und Börse) hat gerade erst begonnen. Sie erinnern sich sicherlich an meine Aussage „Die Welt steht vor der größten Wirtschaftskrise aller Zeiten (auch und speziell unter Bezugnahme auf die chinesische Immobilienblase) und steigende US-Zinsen werden sie auslösen“. Genau das passiert derzeit. Der Ukraine-Krieg, die Energiekrise oder die Inflation sind nicht Auslöser, sondern verschärfende Faktoren. In den kommenden 18 Monaten – ggf. auch kürzer – drohen schwere Verwerfungen. Das ist jene Entwicklung, auf die wir gewartet hatten. Folglich passen wir jetzt unsere Strategie an diese besondere Phase an, so wie es vorgesehen war.

Was ist das Ziel der neuen Absicherungsstrategie?
Ziel der neuen Absicherung ist es, die Schwankungen nach unten weiterhin stark zu begrenzen, zugleich aber diesmal den Wendepunkt nach oben nicht zu verpassen. Die aktuelle Situation ist schließlich jene Entwicklung, auf die wir gewartet hatten. Wenn diese Krise, deren Tiefpunkt niemand vorhersagen kann, beendet ist, sind die Aktien erstmals seit 2009 wieder wirklich preiswert und die seit Jahren akuten Gefahren beseitigt, weil eingetreten. Man könnte sagen, die drohenden Lawinen sind dann abgegangen. Danach folgt eine schnelle und steile Aufwärtsbewegung der Märkte, allerdings kann das von einem extrem tieferen Niveau als heute sein. Daher haben wir die Absicherungsstrategie in den vergangenen Wochen so verändert, wie es für diese Phase vorgesehen war, um – im Gegensatz zu 2020 – schnell reagieren zu können, wenn der Markt nach der Krise nach oben dreht, zugleich nach unten weiterhin stabil zu stehen, oder sogar leicht zuzulegen, wie es uns in den vergangenen Einbrüchen 2018 und 2020 bereits gelungen war.

Wie soll das gelingen?
Wir haben die Absicherung in den letzten Wochen wie geplant von einer reinen Future-Absicherung auf eine Mischung aus Optionen auf die einzelnen Aktien in Kombination mit Futures verändert. Letztere machen nun einen deutlich kleineren Teil aus. Jede Aktie wird jetzt mittels Optionen auf die jeweilige Aktie abgesichert. Die Futures dienen lediglich zur Feinjustierung.  

Welche Vorteile bringt die Umstellung?
Futures gibt es nur auf den gesamten Index, nicht auf einzelne Aktien. Die Absicherung über Futures bringt daher eine Unschärfe in die Absicherung, die uns in der Vergangenheit immer wieder vor Herausforderungen gestellt hat, wenn einzelne Branchen (Banken) oder Aktien (Tesla) den ganzen Index verzerrt haben. Optionen auf Einzelaktien erlauben hingegen die chirurgisch präzise Absicherung jeder einzelnen Aktie für sich.

Future-Absicherungen sind starr. Sie passen sich nicht den automatisch den Marktbewegungen an, sondern müssen permanent manuell nach persönlichen Entscheidungen angepasst werden. Bei sprunghaften Bewegungen über Nacht oder übers Wochenende ist das nicht möglich, weshalb auch eine zeitweise Öffnung einer Futures Absicherung große Gefahren birgt.

Optionen haben dieses Problem nicht. Sie haben den großen Vorteil, dass sie die Aktie nach unten automatisch immer stärker und direkter absichern, je tiefer der Markt fällt. Auf der anderen Seite lassen sie die Aktie auch immer stärker frei laufen, je höher es geht. Ob wir nach oben dabei sind, ist nun keine individuelle Entscheidung mehr. Bei der Future Absicherung mussten wir aktiv entscheiden, ob wir die Absicherung öffnen oder reduzieren. Die Optionen steuern das nun automatisch. Wir müssen jetzt nicht mehr subjektiv einschätzen, ob die Märkte wohl steigen oder nicht und haben bei reduzierter Absicherung auch nicht die Gefahr von Entwicklungen übers Wochenende überrascht zu werden. Diese Strategie passt das Depot automatisch an die übergeordnete Entwicklung an.

Warum wurde das nicht schon immer so gehandhabt?
Die Antwort liegt in den Kosten. Die Strategie mittels Optionen abzusichern ist aufgrund der Kosten von Optionen, die wie eine Versicherungsprämie zu sehen sind, langfristig zu teuer. Doch für diese akute Krisenphase sind sie ideal geeignet und die Prämie wert. Zudem ermöglichen uns diese außergewöhnlichen Zeiten starker Schwankungen Strategien, die in anderen Marktphasen nicht möglich sind, mit denen sich die Versicherungsprämie deutlich reduzieren lässt.

Warum ist der Fondskurs zuletzt gesunken?
Der S&P 500 ist seit Jahresbeginn um 23%, der Nasdaq 100 um 31% gefallen (Stand: 27.09.2022). Unser Fonds hat in der gleichen Zeit 4% verloren, davon 2% seit der Umstellung auf die neue Strategie im Mai. Das ist in diesen Marktphasen als ausgesprochen stabil anzusehen, ein Aktienfonds wird nie ganz ohne Schwankungen auskommen können. In Phasen ohne klare Richtung – wir schwanken seit Mitte Mai um 3.900 Punkte im S&P 500 Index –, führen die Kosten für die Optionen zu einem leichten Abbröckeln, wie wir das in den vergangenen Wochen gesehen haben. Der verstärkte Einsatz von Optionen führt zudem generell zu etwas stärkeren Schwankungen – nicht wesentlich, aber spürbar. Das gilt allerdings in beide Richtungen. Die Absicherungsquote fällt bei steigenden Märkten und steigt bei fallenden Märkten. Sie kann dabei auch zeitweise etwas über 100% ansteigen und zu einem ansteigenden Fondspreis trotz einbrechender Märkte führen. Umgekehrt gilt: Je höher die Märkte später steigen, desto geringer wird die Absicherung und desto höher ist die Teilhabe an den Kurssteigerungen. Die dazwischen entstehenden kurzfristig leicht erhöhten Schwankungen nehmen wir in der aktuellen Phase bewusst in Kauf, um die anschließende Aufwärtsbewegung diesmal konsequent mitzunehmen, denn das ist exakt die Chance, auf die wir seit Jahren gewartet haben.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit dieser Strategie für die kommenden Monate sehr gut aufgestellt sind und die erwartete extreme Entwicklung so wie geplant erfolgreich handhaben können, zumal wir jetzt nicht mehr nach unserer subjektiven Einschätzung, ob die Märkte wohl steigen oder nicht, manuell eingreifen müssen. Wir passen uns automatisch an die übergeordnete Entwicklung an.

herzlichst
Ihr
Dirk Müller

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