Neues aus dem Dirk Müller Premium Aktien Fonds, Stand 15. April 2019

Die internationalen Aktienmärkte zeigten sich in den letzten beiden Wochen (29.03. – 12.04.) von ihrer freundlichen Seite. Trotz nachlassender Wirtschaftsdynamik konnten die Aktien auf breiter Front zulegen. Getragen wird der Markt – wie schon in den Wochen zuvor – von der Entscheidung der amerikanischen Notenbank, die Zinsen in diesem Jahr unverändert zu belassen.

Auch die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China sorgte für Kauflaune bei den Investoren. Dass die Brexit-Entscheidung auf spätestens Ende Oktober (Anmerkung: wirklich?) vertagt wurde, half insbesondere den europäischen Märkten. So gewann der DAX-Index im Berichtszeitraum 4,1 % hinzu und schloss am Freitag mit 12.000 Punkten.

Ebenfalls recht freundlich war der DJ EuroStoxx 50 Index. Er konnte sich um 96 Punkte auf 3.447,83 Punkte verbessern und damit 2,9 % zulegen. Der amerikanische Leitindex S&P 500 kletterte über die Marke von 2.900 und schloss am Freitag 2.907,41 oder 2,6% höher in der Berichtsperiode ab. Der MSCI World Value Index verbesserte sich um 1,7% auf 115,71 Punkte. Unser Fondspreis fiel von € 99,72 auf 99,45 um 0,27%.

Der Fonds war im Berichtszeitraum weiterhin zu 100% abgesichert. Langfristig wirkende  Mechanismen der Konjunkturentwicklung und somit der Unternehmensgewinne sind für uns entscheidender als kurzfristige Ausschläge bei den Aktienkursen, die sich binnen weniger Tage auch sehr schnell wieder drehen. Kleine Schwankungen des Fondspreises um einige Zehntel sind im Wesentlichen auf eine leicht abweichenden Entwicklung unserer Aktienkurse im Vergleich zum Gesamtmarkt – auf den die Absicherung vorgenommen wurde – zurückzuführen.

Dies führt an manchen Tagen zu um ein paar Zehntel fallenden, an anderen Tagen entsprechend steigenden Kursen. Nach wie vor geht uns die Sicherheit der Anlagen und die Ausrichtung auf die langfristigen Konjunktur- und Börsenzyklen grundsätzlich vor kurzfristigen Marktbewegungen. Dies führt kurzfristig immer mal wieder zu leichter Underperformance im Zeitfenster einiger Wochen, aber – wie wir in den vergangenen 3,5 Jahren gesehen haben – zu einer ausgesprochen stabilen und im Vergleich zum Gesamtmarkt deutlich positiveren Entwicklung im langfristigen Ergebnis.

Auf der Verliererseite waren, wie bereits zu unserem Wochenbericht vom 4. März, wieder einmal die US-Krankenversicherungsaktien UnitedHealth Group (UNH) und CVS Health (CVS) mit ihrer Übernahme von Aetna. Nach einer vorherigen Erholung gab die UNH Aktie im Berichtszeitraum von $ 247,26 auf $ 223,22 nach. Dies ist der niedrigste Kurs seit einem Jahr. Am Freitag verlor die Aktie allein mehr als zwölf US-Dollar.

Etwas besser erging es CVS Health, denn die Aktie verlor nur $ 1,12 auf ein Jahrestief von $ 52,81. Auslöser sind Berichte aus der Hauptstadt Washington darüber, dass die Demokraten planen, nur noch einen staatlichen Krankenversicherer zuzulassen. Denn neben dem staatlichen System (Obamacare) gibt es noch die privatwirtschaftliche Absicherung. Hier ist UNH die größte Krankenversicherung in den USA.

Derzeit besteht zwischen dem aktuellen Aktienkurs und dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten für diese Aktie eine Differenz von mehr als $ 82 (12-Monats-Zielkurs ist $ 305). Da die Börse aber keine Unsicherheit mag, trennen sich die Investoren von UnitedHealth Group in großem Stil. Wir erwarten nicht, dass die Demokraten mit ihrem Plan im US-Kongress damit durchkommen werden und halten die Aktie auf dem aktuellen Niveau für attraktiv bewertet. Auf der anderen Seite können wir nicht ausschließen, dass ein Abverkauf noch in der näheren Zukunft weitergehen wird.

Ein neues All-Time High erzielte MSCI Inc. Die Aktie stieg überdurchschnittlich stark von $ 198,84 auf $ 217,99. Wie ebenfalls am 4. März berichtet, profitiert der Indexanbieter grundsätzlich von steigenden Kursen und dem Trend zu immer mehr passiven Produkten wie Index-ETF’s. Hier insbesondere von speziellen Formen wie Smart-Beta Produkten – denn um eine solche Strategie auch messen zu können, benötigen die Anbieter einen Indexprovider, der die Grundlage dafür liefert. Und der größte und bekannteste neben S&P ist MSCI.

Ebenfalls gut zulegen konnte das schwedische Unternehmen Atlas Copco, das wir im letzten Jahr vor Ort in Stockholm besucht haben. Die Aktie stieg im Berichtszeitraum von SEK 249,65 auf SEK 275,60. Ein satter Anstieg von über zehn Prozent. Trotz einiger eher negativ gestimmter Analystenmeinung in den letzten beiden Wochen, kletterte die Aktie unbeirrt weiter und liegt nur noch knapp unter dem historischen Höchststand von SEK 281,83. Ein Grund für den Höhenflug von Atlas Copco: Es wurden mehrere Kompressor-Hersteller in Europa und Kanada hinzugekauft.

Spannend wird es bei Wirecard, denn am 18. April läuft das Leerverkaufsverbot aus. Eine Entscheidung der Bafin, ob dieses Verbot noch einmal verlängert wird, steht noch aus. Zumindest hat ein Gericht in Frankfurt zugunsten von der Bafin entschieden. Der Kläger scheiterte mit seiner Forderung nach Aufhebung eines Leerverkaufsverbots bei Wirecard. Zurzeit sind noch mehr als elf Prozent aller ausstehenden Aktien bei Wirecard „short“. Am 25. April wird das Unternehmen seine Zahlen für das abgelaufene Quartal bekannt geben. Die Aktie erlebte eine recht ruhige Kursentwicklung in den letzten zwei Wochen, der Kurs notierte um € 110.

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Börsenwoche.

Ihr

Dirk Müller & Andreas Schmidt