Monatsbericht: Neues aus dem Dirk Müller Premium Aktien Fonds, Stand 28. Februar 2023

Die US-Märkte befinden sich seit Oktober 2022 in einer volatilen Seitwärtsbewegung. Der S&P 500 Index bewegt sich zwischen 3.800 und 4.200 und der Nasdaq 100 Index in einer Spanne von 11.000 und 13.000 Indexpunkten. Die Berichtssaison ist nun fast zu Ende und doch positiver als befürchtet verlaufen.

Die Ausschläge – mal in die eine, dann in die andere Richtung – sind für sich betrachtet erheblich (10 % Schwankungsbreite im S&P, 20 % im NDQ), aber nach vielem Hin- und Her stehen wir Ende Februar auf dem gleichen Niveau wie im Oktober 2022. Das gibt uns einen guten ersten Vorgeschmack darauf, was uns im Jahresverlauf noch an Turbulenzen und überraschenden Kehrtwenden erwarten dürfte.

Schaut man auf die vermeldeten Unternehmensergebnisse der letzten Wochen, so waren die Ergebnisse für den Gewinn pro Aktie eher besser als vom Markt erwartet. Dies hatte zwei maßgebliche Treiber, zum einen die Aktienrückkaufprogramme, die die Anzahl der verfügbaren Aktien reduzieren und somit das EPS (Gewinn pro Aktie) steigen lassen und zum anderen die doch eher gedämpften Erwartungen der Marktteilnehmer im Vorfeld. Man muss die Latte nur tief genug hängen, dann kommt auch (fast) jeder drüber. Man konnte aber ganz klar erkennen, dass die Marge, sowohl auf Brutto- als auch auf Nettoebene, eher geringer berichtet wurde. Der Umsatz einiger großer Konzerne fiel dennoch schlechter aus als prognostiziert. Gerade bei den großen Techwerten wie Alphabet, Apple oder Microsoft. Die Halbleiteraktien wie Nvidia, AMD & Co. konnten sowohl auf der Umsatzseite als auch bei den Gewinnen pro Aktie überzeugen.

Die US-Wirtschaft erweist sich bislang als widerstandsfähiger als von vielen Marktteilnehmern noch vor einigen Wochen angenommen. Die Einzelhandelsumsätze für den Monat Januar lagen über den Prognosen der Volkswirte, die Stimmung bei den Verbrauchern stabilisierte sich auf tiefem Niveau, liegt mit 67 Punkten aber sogar noch deutlich unter dem Tiefststand während der Corona-Lockdowns. Der Häusermarkt steckt bereits tief in der Rezession. Der private Hausbau ist im letzten Jahr um 20 % eingebrochen. Die Zahlen zum PMI (Stimmungslage der Einkaufsmanager), sowohl für die Servicekomponente als auch für das produzierende Gewerbe, lagen weiter im Bereich „Schrumpfung“, wenn auch leicht besser als erwartet. Trotz allem zeigen sich die in ihrer Qualität stark umstrittenen Arbeitsmarktdaten für die USA weiter sehr robust und auch die Inflation hält sich auf hohem Niveau.

Dies sieht die FED natürlich nicht gerne, denn diese Komponenten sind durchaus maßgeblich für die Zinsentscheidungen der Mitglieder. Man möchte, dass die Wirtschaft abkühlt und das eher schneller als langsamer. Aktuell liegen die Zinsen (Fed Funds) in einer Spanne zwischen 4,5 und 4,75 %. Im März 2022 wird eine Anhebung um weitere 25 Basispunkte auf dann 5 Prozent erwartet.

Noch vor ein paar Wochen wurden sogar Zinssenkungen gegen Ende des Jahres für wahrscheinlich gehalten, dies hat sich nun jedoch komplett geändert. Die Prognosen der Fed-Mitglieder lassen erwarten, dass die Zinsen weit über der 5 Prozentmarke zum Jahresende liegen werden. Der Chef von JP Morgan lehnt sich sogar so weit aus dem Fenster, dass er die finale Zinsrate bei 6 Prozent nicht für unmöglich hält. Von Zinssenkungen zum Jahresende spricht hingegen kaum noch jemand. Stimmen in Europa werden die Tage laut, auch die EZB müsste viel schneller und aggressiver die Zinsen von aktuell 3 % auf weit über 4 % anheben. Die nächsten Sitzungen mit Zinsentscheid sind am 16.03.23 (EZB) und am 22.03.22 (US-FED).

Auch wir erwarten weiterhin hohe US-Zinsen (über 5 %) über eine längere Periode, die bis ins Jahr 2024 gehen sollte. Auch die Gewinnprognose von Bloomberg für den S&P 500 mit 220 Punkten (EPS) ist in unseren Augen noch zu optimistisch. Bei einem Indexstand von 3980 Punkten würde dies ein KGV von 18,1 bedeuten. Für ein Rezessionsszenario ein deutlich zu hoher Wert. Hier wären eher ein KGV von 15 oder tiefer angebracht, was bei einer gleichen EPS-Zahl einer Zielmarke für den S&P 500 von 3.300 Indexpunkten entsprechen würde.

Die Aktienmärkte werden auch in den kommenden Monaten stark von den unterschiedlichen Signalen zur Inflations- und Wirtschaftsentwicklung getrieben werden. Hohe Schwankungen sind zu erwarten. Je länger das hohe Zinsniveau anhält, umso größer wird die Gefahr eines massiven Einbruchs der Wirtschaft und der Aktienmärkte, da die hohen Zinsen bereits jetzt zu strukturellen Rissen in den Säulen der Wirtschaft führen. Die Schuldenlast der Bürger und Unternehmen wird mit jeder Woche gewichtiger und würgt die Bau-, Konsum- und Investitionsbereitschaft ab. Schon jetzt explodieren die Kreditausfälle der US-Auto-Käufer.

Das bedeutet konkret:

Bei einem Rückgang des Marktes (auch bei einem schweren Einbruch), erwarten wir einen weitgehend stabilen Fondspreis des Dirk Müller Premium Aktien Fonds. Wir werden den Fonds weiterhin mit einer hohen Absicherungsquote fahren. Die Absicherungsquote passt sich automatisch an die Marktgegebenheiten an, sodass wir auch an einem steigenden Markt zunehmend partizipieren würden.

Mit den besten Wünschen für eine glückliche Zeit
Ihr
Dirk Müller & Fonds Team