Der Juni brachte neue Rekorde im Nasdaq 100 sowie im S&P 500 Index mit kleineren kurzen Konsolidierungen. Der Anstieg ist allerdings weniger dynamisch als noch im ersten Quartal 2024. Zudem fällt auf, dass der Markt eine deutliche Spreizung erfährt. Die wenigen großen Technologiewerte der AI-Welt treiben die Kurse nach oben, während die überwiegende Zahl der übrigen Aktien Kursabschläge zu verzeichnen hat. Die Indizes geben zunehmend – entgegen ihrem Existenzzweck – ein sehr verzerrtes Bild der Entwicklungen an den Aktienmärkten wieder. Nvidia, Microsoft und Apple liefern sich weiterhin einen harten Kampf im Rennen um das wertvollste Unternehmen der Welt. Die fallenden US-Renditen sorgten zunächst für zusätzliche Unterstützung des Marktes.
Die Aktienmärkte konnten auch im Juni neue Hochs erreichen. Nach der sehr guten Entwicklung im ersten Quartal zeigten die Aktien im zweiten Quartal etwas weniger Dynamik. Die Konjunkturaussichten in Amerika haben sich zuletzt weiter eingetrübt. So verlangsamte sich das BIP-Wachstum und die Inlandsnachfrage schwächte sich etwas ab, dennoch bleibt die Grunddynamik der US-Wirtschaft weiterhin relativ robust. Die restriktive Geldpolitik der Fed bremst die Wirtschaft nun doch ein wenig stärker ein, als die Ausgabenpolitik des Staates sie befeuern kann. Der Staat gibt weiterhin Rekordsummen aus. Zusätzlich fördert er grüne Investitionen durch steuerliche Anreize. Die Staatsverschuldung steigt auf ein historisches Hoch.
Die EZB hat vorgelegt und die Zinsen gesenkt. Da das Wachstum in Amerika nur langsam an Dynamik verliert und die Inflationsrate knapp oberhalb der 3 % Marke seitwärts tendiert, gibt es aktuell keinen Grund für die Fed die Zinsen zu senken. Dennoch sind die Renditen der 10-jährigen Anleihen von 4,6 % auf 4,27 % gefallen. Das von uns schon frühzeitig erkannte „higher for longer“ scheint sich durchzusetzen. Aktuell wird erwartet, dass die Zinswende erst gegen Jahresende eingeleitet wird. Wie oft wurden die optimistischen Analysten „10 Zinssenkungen in 2024 … mindestens!“ in den letzten Monaten bereits eines Besseren belehrt?!
Nvidia ist und bleibt das Gesprächsthema Nummer 1 sowie die daraus folgende Marktkonzentration in den USA. Der S&P 500 stieg in den letzten Wochen von einem Höchststand zum nächsten, aber in jüngster Zeit nehmen immer weniger Aktien an der diesjährigen Rallye teil. Etwa ein Drittel der Aktien im S&P 500 haben im vergangenen Monat sogar ein frisches Monatstief erreicht, während nur eine Handvoll Aktien ein neues Monatshoch erklimmen konnten.
In den letzten drei Monaten verzeichneten die zehn nach Marktkapitalisierung größten Aktien im S&P 500 (hauptsächlich Technologiegiganten) einen gemittelten Kursgewinn von ca. 17 Prozent, während der Rest rund 1,4 Prozent verloren hat. Um es auf den Punkt zu bringen: Fast alle Kursgewinne des S&P 500 stammen von Aktien, die KI-Fantasie mitbringen, für andere Titel interessiert sich derzeit kaum jemand.
Diese Diskrepanz zeigt sich deutlich, wenn man den S&P 500 mit seinen hochgewichteten Technologieaktien mit dem gleichgewichteten S&P 500 (equal weight – alle Aktien im Index werden gleich hoch gewichtet) gegenüberstellt. Der S&P 500 kommt aktuell auf eine Rendite in USD von rund 14,5 %, sein kleiner Bruder nur auf ca. 4,3 %. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Tech-Aktien, vor allem im Vorfeld der anstehenden Blackout-Periode vor den nächsten Quartalszahlen verhalten. In dieser Periode einige Wochen vor den wichtigen Unternehmenszahlen dürfen u.a. keine eigenen Aktien zurückgekauft werden, sprich die Aktienrückkäufe der Unternehmen fallen weg. Die Deutsche Bank schätzt, dass Unternehmen, die fast die Hälfte der Marktkapitalisierung des S&P 500 ausmachen, sich bis Ende nächster Woche in der Blackout-Periode befinden. Dies könnte durchaus zu dem einen oder anderen schwachen Tag führen!
Die Abspaltung von Grail ist nun in trockenen Tüchern. Der Illumina Spin-off Grail ist seit dem 25. Juni nun eigenständig und kann über die Börse gehandelt werden. Am ersten Börsentag ging es schon mal 15 Prozent abwärts. Bis der Entwickler von Schnelltests zur Krebs-Frühdiagnostik schwarze Zahlen schreibt, werden noch viele Jahre vergehen. Ohne den Bremsklotz namens Grail könnte Illumina jetzt endlich durchstarten.
Alphabet bekommt Unterstützung von Teradata. Das Datenmanagement-Unternehmen aus den USA, wird sein Spitzenprodukt VantageCloud Lake künftig auf Google Cloud anbieten. Teradata Vantage ist eine Cloud-Analyseplattform, mit der Kunden anspruchsvolle Analysen für alle Arten von Bereitstellungsoptionen ausführen können und dies in der Public Cloud, Hybrid- oder in einer Multi-Cloud-Umgebung.
Die Integration von Teradata in die Google Cloud bedeutet auch, dass Kunden, die bereits die Software von Teradata verwenden, die Google Cloud optimal nutzen können, vor allem die globale Infrastruktur, die Sicherheit, Skalierbarkeit und die Rechenfunktionen. Schnittstellen zwischen den beiden Konzernen gab es bereits zuvor. Alphabet nutzte u.a. die Datenplattform von Teradata für sein KI-Sprachmodell Gemini.
Amazon könnte bei der Vorlage der nächsten Quartalszahlen von dem Einstieg von VW bei Rivian profitieren. Wie berichtet wurde, möchte Volkswagen seine Auto-Software künftig mit dem US-Elektroautobauer entwickeln und bis zu fünf Milliarden US-Dollar investieren. Da Amazon rund 16 Prozent an Rivian hält und die Beteiligung jedes Quartal neu bewertet wird, ist der Kurssprung von über 30 Prozent zur Bekanntgabe durchaus willkommen. Zum 30.06.24 wird also abgerechnet! Der Kurs per Ende März lag übrigens bei 10,95 USD. Bei 158 Mio. Aktien, die Amazon an Rivian hält, ein schöner zusätzlicher Beitrag zum Nettoergebnis.
Apples jüngste Ankündigung, künstliche Intelligenz in seine Betriebssysteme zu integrieren und Drittentwicklern umfassenden Zugriff auf Funktionen wie Siri zu gewähren, dürfte unserer Meinung nach zu erheblichen Innovationen bei den Entwicklern führen. Dazu hat Apple auf seiner jüngsten Entwicklerkonferenz die ChatGPT-Integration in Siri vorgestellt, beginnend mit seinem neuesten großen Sprachmodell, ChatGPT-4o. Apple ist eben immer wieder für eine Überraschung gut und zu Recht ein festes Mitglied unseres Portfolios.
In unseren beiden Fonds setzen wir weiterhin auf absolute Qualitätstitel. Die Absicherung der einzelnen Aktien im defensiven Fonds wird nach individueller charttechnischer Situation vorgenommen. Die Gesamtabsicherungsquote wird von der Verfassung der Gesamtmärkte sowie dem Stand des Fonds (NAV) bestimmt. Per 30.06. lag die Absicherungsquote bei 70 %. Das bedeutet konkret, dass der Fonds zu dieser Zeit mit etwa 30 % an den Marktbewegungen partizipiert. Das Ziel ist es, eine möglichst hohe und weiter ansteigende Partizipation an den Aufwärtsbewegungen zu erzielen, ohne zu große Risiken auf der Unterseite einzugehen. Zu diesem Zwecke wird die Absicherungsquote stets sehr kurzfristig (wenn nötig binnen weniger Stunden) an ein sich veränderndes Marktumfeld angepasst.
Marktentwicklung im Juni 2024
Der S&P 500 ist im Berichtszeitraum (01.06. bis 30.06.24) um 3,47 % gestiegen. Der technologielastige Nasdaq 100 verbuchte ein Plus von 6,18 %.
Der Dirk Müller Premium Aktien Fonds handelte per Ende Juni 2024 bei 87,35 Euro, der offensive Fonds ohne Absicherungskomponente handelte per Ende Juni bei 127,76 Euro.
Der Vergleichsindex MSCI World Value (Euro) stieg 0,41 % von 175,12 auf 175,84.
Hinweis: Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.
Mit den besten Wünschen für eine glückliche Zeit
Ihr
Dirk Müller & Fonds Team
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