Der September 2025 wird als einer der bemerkenswertesten Monate in der Geschichte der amerikanischen Aktienmärkte in Erinnerung bleiben – ein Monat, der alle historischen Erwartungen über Bord warf und das beste September-Ergebnis seit 15 Jahren lieferte. Während der September traditionell als „Wall Streets berüchtigter Bösewicht“ gilt, verwandelte sich der neunte Monat des Jahres in einen außergewöhnlichen Katalysator für Rekordperformances. Der S&P 500 stieg um weitere 3,5 % und der Nasdaq Composite um beeindruckende 5,6 % – beide verzeichneten ihre beste September-Performance seit 2010.
Marktperformance: Defying History in Spectacular Fashion
Die Marktstatistiken zeichneten ein Bild außergewöhnlicher Stärke, das selbst die optimistischsten Prognosen übertraf. Der S&P 500 schloss bei 6.688,46 Punkten und markierte seinen fünften aufeinanderfolgenden Monatsgewinn. Diese bemerkenswerte Serie brachte die Jahr-zu-Datum-Performance auf über 13 % und 35 % seit dem April-Tiefpunkt.
Die Marktbreite erwies sich als sehr gesund: 337 der 503 S&P 500-Mitglieder verzeichneten Gewinne, was auf eine breit angelegte Rallye hindeutete, die nicht nur – wie so oft in der Vergangenheit – von wenigen Mega-Cap-Aktien getragen wurde. Alle Sektoren außer den Versorgern schlossen den Monat positiv ab, wobei Technologie mit 5,1 %, Kommunikationsdienstleister mit 4,8 % und Materials mit 4,2 % dabei waren.
Geldpolitische Wende: Die erste Zinssenkung seit neun Monaten
Am 17. September kam es endlich zur lange ersehnten Zinssenkung durch die Federal Reserve. Sie senkte den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,00 %-4,25 % – die erste Zinssenkung seit Dezember 2024.
Fed-Chairman Jerome Powell begründete die Entscheidung mit „gestiegenen Abwärtsrisiken für die Beschäftigung“ und verwies auf die „moderatere Wachstumsdynamik“ in der ersten Jahreshälfte. Die Fed prognostiziert weitere 50 Basispunkte Senkungen bis Jahresende und zusätzliche 25 Basispunkte im Jahr 2026.
Aber eigentlich ist es nur die schiere Notwendigkeit, die offiziellen Zinssätze an die längst deutlich niedrigeren privaten Zinssätze des Marktes anzupassen, denn die wirtschaftlichen Aussichten sind keineswegs so negativ, dass Zinssenkungen nötig wären.
Selbst die Wirtschaftsprojektionen der Fed zeigten eine optimistischere Wachstumsprognose: Das BIP-Wachstum wurde für 2025 auf 1,6 % (von 1,4 %) und für 2026 auf 1,8 % (von 1,6 %) angehoben. Die Inflationsprognosen blieben ebenfalls recht stabil: PCE-Inflation bei 3,0 % für 2025 und 2,6 % für 2026.
Arbeitsmarkt: Wie immer fragwürdige Statistiken
Die offiziellen Arbeitsmarktdaten des Septembers offenbarten eine angeblich dramatische Verschlechterung, die paradoxerweise auch gleich die Märkte antrieb. ADP meldete einen Verlust von 32.000 Arbeitsplätzen – deutlich unter den erwarteten 50.000 Neueinstellungen. Dies markierte den größten Rückgang seit zweieinhalb Jahren.
Die Vergangenheit zeigt leider, dass man diesen Zahlen nicht allzu viel Gewicht mehr beimessen darf, und man darf auf die nächsten „Revisionen“ gespannt sein.
Die makroökonomischen Daten präsentierten ein komplexes Bild aus Verbraucherstärke und struktureller Schwäche. Das BIP des zweiten Quartals wurde final auf 3,8 % annualisiert revidiert. In Deutschland würde man ob solcher Zahlen Champagnerflaschen öffnen.
Handelspolitik: Neue Eskalation trotz bestehender Abkommen
Präsident Trump überraschte die Märkte mit neuen sektorspezifischen Zöllen, die am 1. Oktober in Kraft traten. Die Ankündigung am 25. September umfasste drastische Maßnahmen: 100 % Zölle auf patentierte Pharmazeutika ohne US-Produktion, 50 % auf Küchenschränke und Badezimmer-Vanities sowie 30 % auf Polstermöbel.
Zusätzlich verkündete Trump 25 % Zölle auf schwere Lkw und 10 % Zölle auf Weichholz-Produkte ab 14. Oktober 2025. Die Holzzölle sollen ab 1. Januar 2026 auf 30 % bzw. 50 % steigen.
Diese Maßnahmen erfolgten trotz bestehender Handelsabkommen mit der EU, Japan und anderen Partnern, wodurch Fragen über die Schutzwirkung dieser Vereinbarungen aufkamen. Die neuen Zölle erhöhten den durchschnittlichen US-Zollsatz weiter über 20 % – den höchsten Stand seit den 1930er Jahren.
Die China-Handelswaffenruhe wurde erneut um 90 Tage verlängert bis 10. November 2025, wobei der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer erklärte, dass 55 % Zölle auf chinesische Waren ein „guter Status quo“ seien.
Technologie-Sektor: KI-Euphorie erreicht neue Dimensionen
Der September wurde zum Triumph des Technologiesektors, angetrieben von spektakulären KI-Partnerschaften und institutionellen Investitionen. Nvidia führte die Rallye an mit einem Gewinn von über 15 % im Monat, nachdem das Unternehmen eine 100-Milliarden-Dollar-Partnerschaft mit OpenAI verkündete. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich das Ganze als wenig gewinnwirksames Ringgeschäft, aber wen interessiert das heutzutage noch. Hauptsache, die Schlagzeilen stimmen.
Government-Shutdown: Märkte zeigen historische Gelassenheit
Der Monat endete mit viel medialem Gezeter über einen Government-Showdown ab 1. Oktober – dem ersten seit sieben Jahren. Wie zu erwarten reagierten die Märkte – wie in all den ähnlichen Situationen der vergangenen Jahrzehnte – gelassen.
Seit 1990 ist der S&P 500 während jedes Government-Shutdown gestiegen, mit durchschnittlichen Gewinnen von 12 % und 29 % in den ein- bzw. dreimonatigen Perioden nach Shutdown-Ende.
Fazit: Ein Monat der Paradoxe und Rekorde
Der September 2025 wird sich gleichfalls in das ohnehin schon dicke Buch der Börsen-Paradoxe eintragen – ein Monat, in dem vordergründig schlechte Wirtschaftsdaten zu Markthochs, politische Unsicherheit zu Rekordständen und historisch schwierige Zeiten zu außergewöhnlichen Gewinnen führten. Die Märkte bewiesen erneut ihre Fähigkeit, negative Nachrichten in positive Katalysatoren zu verwandeln, indem sie schwache Arbeitsmarktdaten als Garantie für weitere Fed-Lockerung interpretierten.
Die zentrale Ironie lag darin, dass dieselben strukturellen Schwächen, die normalerweise Rezessionsängste auslösen würden, von den Märkten als Rechtfertigung für höhere Bewertungen gefeiert wurden. Diese Perversion der traditionellen Marktlogik unterstrich die extreme Liquiditätsabhängigkeit der modernen Finanzmärkte.
Besonders bemerkenswert war die Sektor-Rotation: Während Technologie-Aktien ihre Dominanz behaupteten, zeigten auch Small-Caps und Value-Aktien überraschende Stärke. Die Marktbreite deutete darauf hin, dass die Rallye auf einem solideren Fundament stand als in früheren Phasen.
Für Anleger bot der September sowohl Grund zur Euphorie als auch zur Vorsicht. Die historisch starke Performance bestätigte die Macht der geldpolitischen Lockerung, während die sich verschlechternden Fundamentaldaten und hohen Bewertungen Fragen über die Nachhaltigkeit aufwarfen.
Besondere Entwicklungen Fonds
Im September sind wir mit 50 % Absicherungsquote in den Monat gestartet. Nur über die Wochenenden hatten wir diese regelmäßig auf 70 % erhöht, um möglichen unliebsamen Überraschungen – die merkwürdigerweise meist an Wochenenden geschehen, wenn die Börsen geschlossen haben und keine Reaktionen erlauben – vorzubeugen. Zeitweise waren wir zu 100 % investiert. Unsere EUR-USD Absicherung war am 30.09.25 bei 100 %.
Auch bei den Aktien waren wir wieder aktiv und haben gleich drei neue Unternehmen aufgenommen: Straumann, Dassault System und Coterra Energy. Verkauft haben wir die Aktien von Fortinet, Grainger, Linde, Nasdaq und Mettler.
Marktentwicklung im September 2025
Der S&P 500 ist im Berichtszeitraum (01.09. bis 30.09.25) um 3,05 % gestiegen, der technologielastige Nasdaq 100 verbuchte ein Plus von 4,91 %, jeweils in Euro.
Der DM Premium Strategie Defensiv handelte per Ende September 2025 bei 89,42 Euro, der offensive Fonds handelte per Ende September 2025 bei 128,40 Euro.
Der Dow Jones Industrial Average stieg zum Vergleich um 1,40 % in Euro.
Mit den besten Wünschen für eine glückliche Zeit
Ihr
Dirk Müller & Fonds Team
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